MUL – CT in TansaniaNeuroonkologie in Mwanza: Partnerschaftsprojekt mit intraoperativer Strahlentherapie (IORT)Wir nehmen euch mit
Mehr Einblicke in die Einsatzwoche bekommt ihr hier im digitalen Tagebuch und auf unseren Social-Media Kanälen Instagram und Facebook.
Ausschreitungen
MUL – CT in TansaniaElectionday/WahltagAusnahmezustand und Ausgangssperre
Wir wurden gebeten, im Hotel zu bleiben – aus Sicherheitsgründen. Schon früh am Morgen lag eine bedrückende Stimmung in der Luft.
Der Beweggrund: Skepsis und Angst vor Ausschreitungen. Am Abend hat sich das bestätigt: In mehreren Städten eskalierte die Situation. Aus Dar es Salaam hörte man von Brandsätzen, unter anderem gegen eine Tankstelle und einen Bus.
Dar es Salaam ist die größte Stadt Tansanias und war bis 1974 auch die Hauptstadt des Landes, bevor die Hauptstadt nach Dodoma verlegt wurde.
Um 18:00 Uhr wurde für die Hauptstadt der Ausnahmezustand angekündigt – mit Ausgangssperre, Militär- und Polizeipräsenz. Die Ausschreitungen breiteten sich auf weitere Städte wie Mwanza aus. Im Hotel hörten wir entfernte Schüsse und Demonstrationen – die Geräusche waren unheimlich nah. Internet und Telefonempfang wurden gekappt.
Die Unsicherheit bleibt. Der Internetzugang sowie das Telefonnetz war gestern unterbrochen – Verständigen war schwierig. Heute setzte eine landesweite Ausgangssperre ein, und Militärpatrouillen sind sichtbar auf den Straßen von Mwanza und Umgebung – obwohl wir im Hotel bleiben sollen, ist die Präsenz greifbar.
In den Gesprächen hört man vereinzelte Berichte von Tankstellen, die heute Morgen brannten – genau wie vorher vermutet. Es soll Verletzte und auch Tote geben.
Die Stimmung ist gedrückt; die Hoffnung, dass es „nur“ bei vereinzelten Störungen bleibt, schwinden. Gleichzeitig wächst die Angst unter den Einheimischen vor einer ungezügelten Eskalation.
Nach vielen Telefonaten steht für heute fest: Wir dürfen nicht in das Krankenhaus. Zu groß ist die Gefahr, dass etwas passieren könnte.
Die Lage bleibt angespannt. Laut Opposition wurden hunderte Menschen getötet oder verletzt – insbesondere in Mwanza und Dar es Salaam. Die offiziellen Zahlen sind unklar, die Stimmung ist jedoch sehr klar: Viele fühlen, dass dieses Wahlverfahren kein normaler demokratischer Akt war.
Augenzeugen berichten von Straßenblockaden, brennenden Fahrzeugen, Menschen, die panisch handeln.
Ein unruhiger Tag. Es gab erneut Ausschreitungen. Die Polizei und das Militär greifen hart durch – das Gefühl von Kontrolle ist da, aber nicht von Ruhe. Die Kommunikation nach außen ist eingeschränkt – Telefon- und Internetverbindungen unterbrochen oder instabil. Offiziell wird kommuniziert „Ruhe kehrt zurück“, doch draußen erzählt man eine andere Geschichte. Die Tankstellen in einigen Stadtteilen bleiben geschlossen – aus Angst vor Angriffen und Plünderungen. Den wenigen Taxis und anderen Fortbewegungsmitteln geht der Sprit aus. Die Atmosphäre ist schwer – wir fühlen uns isoliert und zugleich mitten im Geschehen.
Gegen den Rat aus dem Krankenhaus: Wir werden heute im OP sein. Dr. Kipele organisiert die Anästhesie. Das Krankenhaus wirkt wie ein Lost Place. Wo sich noch vor Tagen Menschen drängten herrscht gespenstische Leere. Kaum Patienten, kaum Personal.
Heute war unser letzter Tag im Bugando Medical Centre. Trotz der angespannten Lage in der Stadt gehen wir mit einem sehr guten Gefühl: Die letzte Operation war noch einmal ein voller Erfolg.
Ein bewegender Abschluss einer erfolgreichen Woche in Mwanza – voller Innovation, Teamgeist und Hoffnung für die Patient*innen.
* INTRABEAM® 600 und CONVIVO ® werden kommerziell nicht vertrieben und sind derzeit in Tansania nicht zum Verkauf verfügbar.
Wahltag/Electionday
MUL – CT in TansaniaElectionday/WahltagMwanza wirkt wie eine Geisterstadt
Kaum Verkehr, kaum Stimmen, nur die Hitze, die über der Stadt liegt.
Die Locals erzählen sich, dass kaum jemand zur Wahl geht. Viele scheinen desillusioniert, als wüssten sie ohnehin schon, wie das Ergebnis aussehen wird.
Seit Tagen hängen überall Wahlplakate – doch darauf ist nur ein einziges Gesicht zu sehen: das der amtierenden Präsidentin Samia Suluhu Hassan.
In dem Moment konnte noch keiner ahnen, was in den kommenden Tagen folgen wird.
MUL – CT in TansaniaLive-Schalte nach Cottbus
Tag zwei
MUL – CT in TansaniaVisite der Patientinnen und PatientenZweiter Einsatztag
MUL – CT in TansaniaEmpfang bei der Ärztlichen DirektorinZweiter Einsatztag
erster Einsatztag
MUL – CT in TansaniaDie Einsatzwoche beginnt
Dr. Henning Kahl (Facharzt für Strahlentherapie, Augsburg),
Dr. Gerald Mayaya (Chefarzt der Neurochirurgie, Bugando Medical Centre Mwanza), Prof. Ehab Shiban (Chefarzt der Neurochirurgie, Medizinische Universität Lausitz – Carl Thiem), Dr. Maria Kipele (Assistenzärztin der Neurochirurgie, MUL – CT) und Jean Croukamp (SNT Brainlab).
Kommunikationsverantwortliche Blandina ist vor Ort und unterstützt, wo sie kann. Auch Kollege Leonard ist für Foto- und Videoaufnahmen dabei.
Der Bedarf an medizinischer Versorgung ist enorm. Menschen reisen aus dem ganzen Land an, in der Hoffnung, behandelt zu werden. Viele warten in Hotels oder Hostels, bis sie den Anruf erhalten und ins Klinikum kommen dürfen.
Serengeti
MUL – CT in TansaniaSerengeti Nationalpark
wir
MUL – CT in TansaniaWer steckt hinter dem Tagebuch
Wir, Martin Ender und Elisabeth Engel, sind Teil der Unternehmenskommunikation der Medizinischen Universität Lausitz –Carl Thiem. Gemeinsam dürfen wir dieses besondere Projekt begleiten – mit der Kamera, dem Stift und ganz viel Herzblut.
Martin
Elli
Wir sind stolz und dankbar, Teil dieses Projekts sein zu dürfen.
ersten Eindrücke
MUL – CT in TansaniaHerzlicher Empfang und atemberaubende Landschaft“Habari, marafiki zangu!” — wörtlich Suaheli: Wie geht’s, meine Freunde?
Neugierige Blicke, Lachen, winkende Hände – fragt man nach einem Foto, entsteht schnell eine kleine Gruppe. Die Menschen wirken freundlich, glücklich, kommunikativ, immer beschäftigt, dabei aber offen und herzlich. Am Abend erzählt uns Fr. Dr. Kipele, gebürtige Tansanierin - beschäftigt bei der MUL – CT, von der Stadt und dem Leben hier.
Anreise
MUL – CT in TansaniaAnreise
Dann war es soweit: Frau Dr. Kipele machte sich als Erste auf den Weg nach Afrika. Von Berlin aus flog sie nach Mwanza, wo sie bereits wenige Tage später die nächsten Schritte vorbereitete. Vor Ort kümmerte sie sich um organisatorische Details und begann mit den wichtigen Voruntersuchungen der Patientinnen und Patienten, die bald operiert werden sollen.
Vor der Reise
MUL – CT in TansaniaVor der Reise
Hintergrund
MUL – CT in TansaniaHintergrundExklusives Projekt von Neurochirurgie und intraoperativer Strahlentherapie
Mehr dazu gibt's hier: Link Homepage MUL – CT.